Wednesday, August 1, 2012

getürmtes und verschachteltes

für ein paar tage haben wir uns wieder unserer "baustelle" gewidmet. nachdem wir zuletzt die kartons zu türmen und anderen gebäuden verschachtelt hatten, war diesmal deren befüllung, bestückung und überwucherung thema.

beide haben wir das konzept von max sehr unterschiedlich umgesetzt. max hat seine arbeit als fortsetzung seiner serie mit treibhölzern und anderen verwitterten materialien angelegt, und mein zugang ist mehr einer art freestyle zuzuordnen.
martin kratochwil




























in feiner kleinarbeit hat max lorenz seine fundmaterialien ausgewählt, zusammengestellt und gebündelt. diese wurden dann in die kammern verteilt und festgemacht. splitterhaftes, fragiles und fragmentarisches fand ebenso platz wie amorph-urwüchsiges und archaisches. die karge konzentriertheit seiner gestaltung vermittelt eine gewisse nähe zu buddhistischen zen-gärten.












martin kratochwil hat seine architektonischen gebilde mit unterschiedlichen materialen und techniken gestaltet.




der tower of life wurde mit einem ausgeschnittenen herz drapiert, über dem zerronnene ölkreiden farbliche akzente im sonst erdig und teerig gehaltenen untergrund setzten. die gesamtkonstruktion scheint gefahr zu laufen, aus der balance zu kippen.


der tower of birds ist zur gänze mit rasch hingeworfenen vogelwesen überzogen. die wilde strichführung und ein fleckig-schmutziger untergrund verströmen eine ungestüme und kraftvolle energie. eigentlich müßte der turm mit tower of liberty betitelt werden - es fehlte bisher aber irgendwie der mut, ein so aufgeladenes wort wie freiheit ins spiel zu bringen.


die konstruktion the noise of silence ist überzogen mit einer schweigenden klangwelt in form von alten ton- und kassettenbändern und ein paar tonspulen - alles mit ehemals wichtigen musikinhalten aus dem persönlichen fundus von martin kratochwil bespielt. das bandmaterial überwuchert in chaotischen schleifen den unterbau. wer sich assoziativ an ein abgewracktes cockpit eines raumschiffs erinnert fühlt, liegt durchaus auf der welle des erbauers.



eine äskulapnatter, die sich plötzlich langsam in einer holzinstallation von max durch den pavillion bewegte und dann lautlos durch eine ritze verschwand, hat bei uns mit ihrem kurzen besuch für eine ordentliche ladung respekt gesorgt.























ich möchte in die werkbank hineingehen,
sagt der 4-jährige raffael,
als er uns mit seinen eltern einen besuch abstattet,
und meint damit den pavillion,
wo wir in einem chaos aus materialien und werkzeugen
an unseren skulpturen basteln




















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