durch eine psychotische erkrankung war august walla gezwungen, viele jahre im haus der künstler in gugging zuzubringen, wo er auch im alter von 65 jahren 2001 verstorben ist. die reale welt, die er in seiner phantasie zu einer art privater mythologie umgewandelt hat (und die so zu seiner eigenen wirklichkeit wurde), hat er in einer unglaublich reichen und kraftvollen weise in form von bildern, texten und objekten künstlerisch gestaltet. sein zimmer in gugging, bäume, die strasse, alltagsgegenstände und vieles mehr wurden von ihm ständig mit bildern, zeichen und texten versehen. egal, wo er unterwegs war; meist hatte er farben dabei und hinterließ seine eigenwilligen spuren.

als wir auf wallas texte stießen, waren wir fasziniert und betroffen. Seine bilderwelt, die uns doch irgendwie vertraut war, und in die auch viele texte und worte hineingearbeitet sind, wurde durch die gezielte beschäftigung mit seinen sprachlichen äußerungen noch intensiviert. seine eigenwelt bildet sich in den texten ab mit all den ängsten, wünschen träumen und verletztheiten - emotionen, die künstlerische gestalt angenommen haben und so sehr unmittelbar und direkt sprechen.
so sind wir auf die idee gekommen, im wabi sabi pavillion einige seiner texte zu lesen und mit musik und einem spezifischen environement in verbindung zu bringen. am 14. april wird der wabi sabi pavillion mit dieser veranstaltung die neue saison eröffnen.
Lesender: Rüdiger Hentzschel
Musik: Martin Kratochwil
Environement: Max Lorenz
WINTERGEDICHTLEIN WINTERLICHES !
von August Walla
Vier Männer sind erfroren in tiefen silber glitzernten silbernen hellen leuchtenten weissen Schnee, des Winters Kälte tuht sehr weh, haben sich in Winter in Gugging sein Wald sich ausgezogen ganz splitternakt so nakt, entblösset nakt, danach dann hat der Gott, Gott Tod sie beim Genick gepackt, der Hölle teuflisches Feuer ist ja schrecklich und leuchtent rot, aber noch viel schrecklicher ist des Winters, so kalter Tod, als weisser Tod, so wie von Winters Monat Dezember seine Kälte da tuht weh, so genau so tuht von Bürschlein August Walla, sein großes arges Heimweh, in Kierling Gugging, Hinaus nach Klosterneuburg weh, dankbar sein müssen einst haben alle Menschen den lieben Herrgott, wenn früheren Sommer, scheinen hat lassen er die Sonne so ananasrot, so rot?
derzeit findet im haus der künstler in gugging eine umfassende august walla ausstellung statt, eine echte empfehlung !